Die Blockgröße in der Bitcoin-Blockchain und das New York Agreement sind zwei zentrale Themen, die eng miteinander zusammenhängen und die Entwicklung des Bitcoin-Netzwerks maßgeblich beeinflusst haben.
Das Wichtigste zusammengefasst:
💡 Die Bitcoin-Blockgröße ist auf auf 1 Megabyte festgelegt und bestimmt die Anzahl der Transaktionen, die in einem Block verarbeitet werden können.
💡 Mit der steigenden Popularität von Bitcoin führte diese Begrenzung zu erheblichen Skalierungsproblemen, die sich in langen Transaktionszeiten und hohen Gebühren äußerten. Eine Erhöhung der Blockgröße würde hingegen weniger Sicherheit und Dezentralität für das Bitcoin-Netzwerk bedeuten.
💡 Das New York Agreement hatte sich zum Ziel gesetzt die Bitcoin Blockgröße von 1 MB auf 2 MB zu erhöhen. Hinter dem New York Agreement standen über 50 Unternehmen. Die Bitcoin-Community konnte diesen Vorschlag erfolgfreich abwehren.
Die Bitcoin Blockgröße war in der Vergangenheit ein großes Streitthema zwischen der Bitcoin-Community und der Industrie. Daher beschäftigen wir uns in diesem Artikel genauer mit der Blockgröße von Bitcoin und schauen uns an, was das New York Agreement damit zu tun hat.
Bedeutung der Blockgröße für das Bitcoin-Netzwerk
Die Blockgröße ist ein entscheidender Parameter im Bitcoin-Netzwerk. Die Blockgröße hat nämlich direkten Einfluss auf Leistung, Skalierbarkeit und Sicherheit der Blockchain. Sie bezieht sich auf die Anzahl an Transaktionen, die ein Block maximal enthalten kann. Die Bitcoin Blockgröße ist auf 1 MB begrenzt. Das führte unweigerlich zu einer vergleichsweise geringen Transaktionsrate von nur etwa sieben Transaktionen pro Sekunde. Damit war Bitcoin viel weniger leistungsfähig als traditionelle Systeme wie beispielsweise jenes des Zahlungsgiganten VISA.
Wenn viele Nutzer bei einer kleinen Blockgröße gleichzeitig Bitcoin senden möchten, steigt automatisch der Wettbewerb um die Aufnahme in den nächsten Block. Das erhöht in direkter Folge auch die Transaktionsgebühren.
Wenn mehr Transaktionen durchgeführt werden sollen, als Platz in einem Block vorhanden ist, müssen die Benutzer darüber hinaus länger warten, bis ihre Transaktionen bestätigt werden. Es kommt zu einem sogenannten Transaktionsstau.
Eine gesteigerte Blockgröße würde es also ermöglichen, mehr Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten. Das gibt dem Netzwerk die Möglichkeit, sich hoch zu skalieren und die Wartezeiten für Transaktionen reduzieren. In den Augen der Befürworter der Vergrößerung der Blöcke zwei wichtige Argumente.
Gegner dieser Idee argumentieren anders: Größere Blöcke erfordern mehr Speicherplatz, um heruntergeladen und verifiziert zu werden. Das erhöht als direkte Auswirkung die Zeit, die zum Verifizieren und Verteilen eines Blocks im Netzwerk benötigt wird, was die Sicherheit und die Effizienz des Netzwerks beeinträchtigt.
Die erhöhten Anforderungen an Zeit und Speicherplatz machen es zudem für Einzelpersonen schwieriger, vollständige Knoten (Full Nodes) zu betreiben. Eine Erhöhung der würde somit die Dezentralisierung des Netzwerks beeinträchtigen, da weniger Benutzer die gesamte Blockchain speichern und verifizieren können.
Die Blockgröße beeinflusst auch die Sicherheitsaspekte und den Konsensmechanismus des Netzwerks. Größere Blöcke könnten theoretisch neue Angriffsvektoren eröffnen, indem sie das Netzwerk anfälliger für Sybil-Angriffe machen. Ein Sybil-Angriff ist eine feindliche Attacke auf ein Netzwerk, bei dem der externe Angreifer viele gefälschte Identitäten (oder hier Nodes) erstellt, um die Kontrolle über das Netzwerk zu erlangen oder es zu stören.
Veränderungen der Blockgröße haben also direkten Einfluss auf die gesamte Funktionsweise des Bitcoin-Netzwerks. Die jeweiligen Vor- und Nachteile müssen immer sorgfältig abgewogen werden. Daher ist es gut, dass solche Entscheidungen niemals leichtfertig getroffen werden können.
Änderungen der Blockgröße erfordern nämlich einen Konsens innerhalb der Community, was im Vorlauf aufgrund vieler verschiedener Meinungen immer zu langwierigen Debatten und möglicherweise auch zu Forks führt. Das war der Fall bei der Entstehung von Bitcoin Cash. Bei Bitcoin Cash wurde der Bitcoin-Code so abgeändert, dass die Blockgröße 8 MB beträgt.
Die Blockgröße ist ein grundlegender technischer Parameter in der Bitcoin-Blockchain, der viele Aspekte der Netzwerkleistung und -skalierbarkeit beeinflusst. Die Blockgröße bestimmt, wie viele Transaktionen in einem einzelnen Block gespeichert werden können.
Bitcoin und das New York Agreement
Mit der fortschreitenden Adoption von Bitcoin in Verbindung mit großen Zukunftsvisionen für das Protokoll war der Community schnell klar, dass das Netzwerk dringend effizienter arbeiten müsse. Sonst könne es nie als praktikables, wettbewerbsfähiges und sicheres elektronisches Zahlungssystem in Satoshi Nakamotos Sinne funktionieren.
Unter den Bitcoin-Enthusiasten gab es erhebliche Meinungsverschiedenheiten darüber, wie diese aktuellen Skalierungsprobleme am besten gelöst werden könnten. Einige befürworteten eine Erhöhung der Blockgröße, während andere sich auf Optimierungen wie Segregated Witness (SegWit) konzentrierten. Auch Layer-2-Lösungen wie das Lightning Network sprechen diese Probleme an.
Angesichts der zunehmenden Überlastung des Netzwerks und der steigenden Transaktionskosten wurde deutlich, dass schnell eine Lösung gefunden werden musste. Da die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Einigung der Entwickler-Community weiter sank, ergriff eine Gruppe von Unternehmen und führenden Persönlichkeiten aus der Krypto-Industrie die Initiative, um einen Kompromiss zu erarbeiten. Sie wollten sich zusammensetzen, um direkt miteinander über die besten Ansätze zur Lösung des Skalierungsproblems zu diskutieren.
Das New York Agreement wurde im Mai 2017 zwischen einer Gruppe von führenden Bitcoin-Unternehmen geschlossen.
Das Abkommen zielte darauf ab, einen Kompromiss zwischen verschiedenen Fraktionen innerhalb der Bitcoin-Community zu finden, die unterschiedliche Ansätze zur Erhöhung der Transaktionskapazität des Netzwerks bevorzugten.
Eine zentrale Rolle bei der Organisation des Treffens und der Verhandlung des Abkommens spielte Barry Silbert. Er war und ist heute immer noch CEO der Digital Currency Group (DCG), die in verschiedenste Unternehmen im Kryptospace investiert. Andere Beteiligte waren große Wallet-Anbieter, Mining-Firmen und auch Handelsplattformen wie Coinbase.
Wer war am Bitcoin New York Agreement beteiligt?
Die Gruppe der unterzeichneten Unternehmen stellte ein Großteil des Bitcoin-Ökosystems dar. Die Gruppe der Unterzeichner repräsentierte:
- 58 Unternehmen in 22 Ländern
- 83,28 % der Hashrate
- 5,1 Milliarden USD monatliches On-Chain-Transaktionen
- 20,5 Millionen Bitcoin-Wallets
Folgende Unternehmen unterstützten das New York Agreement und hätten somit ein schnelleres Bitcoin-Netzwerk, einem dezentralisierteren und sicherem Netzwerk vorgezogen:
- 1Hash (China)
- Abra (USA)
- ANX (Hongkong)
- Bitangel.com /Chandler Guo (China)
- BitClub Network (Hongkong)
- Bitcoin.com (St. Kitts & Nevis)
- Bitex (Argentinien)
- bitFlyer (Japan)
- Bitfury (USA)
- Bitmain (China)
- BitPay (USA)
- BitPesa (Kenia)
- BitOasis (Vereinigte Arabische Emirate)
- Bitso (Mexiko)
- Bitwala, später Nuri (Deutschland)
- Bixin.com (China)
- Blockchain (UK)
- Bloq (USA)
- btc.com (China)
- BTCC (China)
- BTC.TOP (China)
- BTER.com (China)
- Circle (USA)
- Civic (USA)
- Coinbase (USA)
- Coins.ph (Philippinen)
- CryptoFacilities (UK)
- Decentral (Kanada)
- Digital Currency Group (USA)
- F2Pool (China)
- Filament (USA)
- Gavin Andresen (USA)
- Genesis Global Trading (USA)
- Genesis Mining (Hongkong)
- GoCoin (Isle of Man)
- Grayscale Investments (USA)
- Guy Corem (Israel)
- Jaxx (Kanada)
- Korbit (Südkorea)
- Luno (Singapur)
- MONI (Finnland)
- Netki (USA)
- OB1 (USA)
- Purse (USA)
- Ripio (Argentinien)
- Safello (Schweden)
- SFOX (USA)
- ShapeShift (Schweiz)
- surBTC (Chile)
- Unocoin (Indien)
- Vaultoro (Deutschland)
- Veem (USA)
- ViaBTC (China)
- Wayniloans (Argentinien)
- Xapo (USA)
- Yours (USA)
Was waren die Ziele des Bitcoin New York Agreements?
Ziele des Abkommens waren eine sofortige Aktivierung von Segregated Witness, kurz SegWit. Also einer Verbesserung des Bitcoin-Protokolls, die darauf abzielt, die Effizienz der Blocknutzung zu erhöhen, indem Signaturdaten aus den Transaktionen ausgelagert werden. Diese Auslagerung schafft mehr Platz für Transaktionsdaten innerhalb eines Blocks. Außerdem war eine Erhöhung der Blockgröße auf 2 MB im Gespräch. Damit wollte man die Transaktionskapazität weiter verbessern.
SegWit2x war der technische Plan, der aus dem New York Agreement hervorging, und umfasste zwei Hauptkomponenten: Zum einen SegWit, welches entwickelt wurde, um Transaktionen effizienter zu gestalten, indem die Signaturdaten ausgelagert werden. Das sollte zu einer effektiven Erhöhung der Blockkapazität führen, ohne die tatsächliche Blockgröße zu ändern. Das Abkommen sah vor, SegWit bis zum 1. August 2017 zu aktivieren. Hier verlief alles nach Plan und SegWit wurde erfolgreich in das Bitcoin-Netzwerk integriert.
Der zweite Teil des SegWit2x-Plans sah eine Hard Fork vor, die die Blockgröße von einem MB auf 2 MB erhöhen sollte. Eine Hard Fork ist eine nicht abwärtskompatible (das heißt, sie ist nicht mehr mit der alten Version verträglich) Änderung des Protokolls, die zu einer dauerhaften Zweispaltung der Blockchain führt, wenn nicht alle Knoten die neuen Regeln übernehmen. Diese Erhöhung der Blockgröße sollte etwa drei Monate nach der Aktivierung von SegWit, also etwa Mitte November 2017, erfolgen.
Das New York Agreement und damit seine Ziele wurden von vielen großen Bitcoin-Unternehmen und Mining-Pools unterstützt, die die Skalierungsprobleme schnell lösen wollten.
Eine bedeutende Fraktion der Bitcoin-Community, einschließlich vieler Core-Entwickler und Benutzer, lehnte SegWit2x jedoch strikt ab. Kritiker argumentierten, dass der Plan überstürzt sei, hinter verschlossenen Türen verhandelt wurde und die Dezentralität und Sicherheit des Netzwerks gefährden könnte.
Die Meinungsverschiedenheiten führten zu erheblichen Spannungen innerhalb der Community. Viele Krypto-Börsen und Wallet-Anbieter kündigten an, sowohl die ursprüngliche Bitcoin-Blockchain als auch eine potenzielle neue Blockchain, kurz B2X, zu unterstützen, falls die Hard Fork wie geplant stattfinden würde.
Die Ergebnisse des New York Agreements
SegWit wurde schließlich im August 2017 im Bitcoin-Protokoll aktiviert, was die Skalierbarkeit des Netzwerks erhöhte und die Transaktionskosten verringerte. Trotz der realisierten Verbesserungen geht die Skalierungsdebatte immer weiter. So gibt es auch heute noch unterschiedliche Ansichten darüber, wie das Bitcoin-Netzwerk in Zukunft weiter nach oben skaliert werden sollte.
Der zweite Part des Abkommens, die Erhöhung der Blockgröße von einem auf zwei Megabyte, wurde am 8. November 2017 (nur wenige Tage vor der geplanten Hard Fork) fallen gelassen. Die Befürworter von SegWit2x hatten nämlich kundgegeben, dass sie den Plan aufgrund mangelnder Unterstützung innerhalb der Community aufgeben würden. Die Entscheidung beruhte auf der Erkenntnis, dass die Spaltung des Netzwerks und die potenziellen Risiken für die Stabilität und Sicherheit von Bitcoin zu groß waren.
Trotz des Scheiterns von SegWit2x führte die Aktivierung von SegWit zu einer verbesserten Effizienz und einer höheren Transaktionskapazität im Bitcoin-Netzwerk.
Die Ereignisse um SegWit2x zeigten wieder einmal, wie schwierig es in einem dezentralen Netzwerk ist, zu einem gemeinsamen übergeordneten Konsens zu kommen. Ohne Transparenz und breiter Zustimmung kann es keine bedeutenden Protokolländerungen geben.
Meinungsverschiedenheiten über die Blockgröße sollten niemals unterschätzt werden. Derartige Streitigkeiten sind in der Vergangenheit schon in Hard Forks ausgeartet. So war es auch bei der Abspaltung von Bitcoin Cash. Bitcoin Cash entstand als Hard Fork aus Bitcoin heraus und erhöhte sofort die Blockgröße. Begonnen wurde mit einer Blockgröße von ganzen 8 MB, die später auf 32 MB erhöht wurde. Dies ermöglichte eine deutlich höhere Transaktionskapazität und geringere Gebühren, da mehr Transaktionen in jeden Block aufgenommen werden können.
Fazit zur Bitcoin Blockgröße und dem New York Agreement
Die Blockgröße ist ein kritischer Faktor für die Leistung und Zukunft des Bitcoin-Netzwerks. Sie hat direkte Auswirkungen auf die Transaktionskapazität und -zeiten im Bitcoin-Netzwerk. Eine größere Blockgröße ermöglicht mehr Transaktionen pro Block und kann die Wartezeiten für Transaktionen reduzieren, insbesondere bei hoher Netzwerkauslastung. Allerdings bringt eine gesteigerte Blockgröße auch weniger Dezentralität und Sicherheit mit sich.
Dass die Bitcoin-Blockgröße von 1 MB beibehalten wurde, war somit ein wichtiger Erfolg der Bitcoin-Community. Bis heute sind viele Unternehmen, die 2017 am New York Agreement beteiligt waren, wie beispielsweise Coinbase, bei vielen Bitcoinern unbeliebt.
Das New York Agreement im Jahre 2017 war ein Versuch, einen Kompromiss in der damals extrem kontroversen Debatte rund um die Skalierbarkeit von Bitcoin zu finden. Vorgeschlagen wurden sowohl die sofortige Aktivierung von SegWit als auch eine Erhöhung der Blockgröße. Während einige wenige Entwickler und Community-Mitglieder das Abkommen unterstützten, gab es auch erhebliche Kritik. Viele führende Bitcoin-Core-Entwickler waren nicht an der Ausarbeitung beteiligt. Sie lehnten das Abkommen daher mehrheitlich ab, weil es hinter verschlossenen Türen und ohne ausreichende Konsensfindung innerhalb der breiteren Community verhandelt wurde.
Während SegWit erfolgreich implementiert wurde, scheiterte der Versuch, die Blockgröße auf 2 MB zu erhöhen. Die tiefen Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Lagern machten es hier unmöglich, einen allgemeinen Konsens zu finden. Heute wird das anteilige Scheitern des New York Agreements als Symbol dafür gesehen, wie schwierig es ist, in einem dezentralen Netzwerk zu einer Mehrheitsentscheidung zu gelangen.
Häufige Fragen (FAQ) zur Bitcoin Blockgröße und dem New York Agreement
In diesem Abschnitt beantworten wir die wichtigsten und häufigsten Fragen zur Bitcoin Blockgröße und dem New York Agreement.
Es gilt als eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte Bitcoins. Das New York Agreement wurde im Mai 2017 in New York unterzeichnet. Zu den Unterzeichnern gehörten vor allem wichtige Akteure aus der Bitcoin-Industrie, darunter führende Bitcoin-Börsen, Wallet-Anbieter und Mining-Pools. Ein zentrales Ziel war die Erhöhung der Blockgröße auf 2 MB, um die Transaktionskapazität zu erhöhen.
Eine größere Blockgröße würde es zwar ermöglichen, mehr Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten. Dies könnte das Netzwerk skalierbarer machen und die Wartezeiten für Transaktionen reduzieren.
Größere Blöcke erfordern allerdings auch mehr Speicherplatz. Das macht es für Einzelpersonen aufwendiger, Fullnodes im Netzwerk zu betreiben. Das wiederum würde in unmittelbarer Konsequenz die Anzahl der Personen, die Full Nodes betreiben können, reduzieren und somit die Dezentralität und Sicherheit gefährden.
Die Frage nach der optimalen Blockgröße hat zu tiefen Spaltungen innerhalb der Bitcoin-Community geführt. Die Blockgröße hat nämlich signifikante technische und praktische Auswirkungen auf das Bitcoin-Netzwerk. Es gibt sowohl Argumente, für und gegen größere Blöcke. Verschiedene Fraktionen innerhalb Bitcoins haben unterschiedliche Ansichten darüber, ob und wie die Blockgröße erhöht werden sollte. Aus diesem Grund ist Bitcoin Cash entstanden, eine Version von Bitcoin, mit einer größeren Blockgröße.