Bitcoin Erfinder: Wer ist Satoshi Nakamoto?

In diesem Artikel erkunden wir die revolutionäre Welt von Bitcoin, die durch das geheimnisvolle Genie Satoshi Nakamoto ins Leben gerufen wurde. Wir tauchen ein in die Anfänge der Kryptographie und die Bewegung der Cypherpunks, die eine entscheidende Rolle in der Entstehungsgeschichte digitaler Währungen spielten.

Mit einem Pseudonym, dass die Finanzwelt in ihren Grundfesten erschüttern würde, betrat Satoshi Nakamoto 2008 die Bühne und brachte so eine Revolution in Gang, die bis heute anhält. Eine Revolution, die den Banken ihre Macht entreißen und die Menschen in ein neues Zeitalter der Freiheit und Unabhängigkeit führen sollte.

Das Wichtigste zusammengefasst:

💡 Satoshi Nakamoto revolutionierte 2008 mit dem Bitcoin-Whitepaper das Finanzsystem, indem er Prinzipien der Dezentralisierung und finanziellen Autonomie vorstellte.

💡 Die Cypherpunks spielten eine wesentliche Rolle in der Entstehung der Kryptographie, und Bitcoin überwand mit dem Proof-of-Work-Konsensmechanismus das Double-Spending-Problem.

💡 Das Mysterium um Satoshi Nakamotos wahre Identität bleibt ungeklärt, unterstreicht jedoch die Bedeutung von Anonymität und Unabhängigkeit im Kontext von Bitcoin. Keine der Theorien rund um die Identität hinter Satoshi Nakamoto konnte je bewiesen werden.

In diesem Artikel tauchen wir ein die Welt von Satoshi Nakamoto, dem bekanntesten Phantom der Krypto-Welt.

Die Cypherpunks und die Ursprünge digitaler Währungen

In den 80er-Jahren kam vor allem in den Vereinigten Staaten ein immer größeres Interesse am Thema Kryptografie, dem Herzstück aller Kryptowährungen auf. Die bekannteste Gruppierung, die über Verschlüsselungstechnologien und den Schutz der Privatsphäre diskutierte, waren die Cypherpunks. Eric Hughes, Mathematiker und Mitbegründer der Cypherpunks, veröffentlichte das Manifest dieser Aktivisten.

Das „Cypherpunk´s Manifesto“ betont die Bedeutung von Verschlüsselung als Mittel zum Schutz der Privatsphäre und der individuellen Freiheit in einer zunehmend vernetzten und überwachten Welt. „Wir können von Regierungen, Konzernen und anderen großen gesichtslosen Organisationen nicht erwarten, dass sie unsere Privatsphäre aus reinem Wohlwollen achten.“

Wie im Manifest beschrieben, streben die Aktivisten nach einer freien Welt, in der alle Menschen Macht über ihre eigenen Daten haben. Sie wollen sich der Überwachung des Staates entziehen, um eine freie und offene Gesellschaft zu fördern.

Diesem Gedankengut entsprangen mehrere Versuche, diverse grundlegende Institutionen der modernen Gesellschaft durch kryptografische Systeme zu verändern. So kamen sie auch auf die Notwendigkeit eines digitalen Geldes zu sprechen, dass ohne Banken als Intermediäre funktioniert und sich der Kontrolle der Regierung entzieht.

Nach einigen gescheiterten Versuchen in den 90er-Jahren veröffentlichte der Informatiker Nick Szabo dann 2005 seine Überlegungen zu bit gold. Bit gold hatte wie Bitcoin heute eine limitierte Anzahl an verfügbaren Einheiten. Bit gold gilt als Vorreiter für das heutige Bitcoin-System, da auch vermutet wird, dass sich Satoshi von Szabos Ausführungen inspirieren ließ.

Die Geburt von Bitcoin: Das Whitepaper und der Genesis-Block

Am 31. Oktober 2008 teilte dann Satoshi Nakamoto das neunseitige Bitcoin Whitepaper mit dem Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“ in der Cypherpunk Mailing Liste. Es war eine präzise Abhandlung über die Grundlagen seines Geldsystems, in dem er auch ein zentrales Problem aller bisherigen Ansätze löste: Die DoubleSpending-Thematik – Die Mehrfachausgaben, indem er das Bitcoin UTXO Modell anwandte.

Digitales Geld ist im Grunde nur digitale Information. Und diese ist leicht zu vervielfältigen. Es braucht daher einen Mechanismus, der sicherstellt, dass dieses Geld nur einmal ausgegeben wird.

Daran sind bisherige Versuche einer digitalen Währung jahrzehntelang gescheitert, weil dieses Problem eine komplexe technologische Hürde darstellt, die erstmal überwunden werden muss. Satoshi hatte als erster eine Lösung dafür gefunden: den Proof-of-Work-Konsensmechanismus.

Die stattfindenden Transaktionen sollen hier immer überprüft werden. Um diese Transaktionen zu verifizieren und neue Blöcke zu erstellen, müssen die Bitcoin-Miner hochkomplexe mathematische Probleme lösen. Dafür müssen sie eine enorme Menge an Rechenleistung und damit Energie aufwenden. Ist das Rätsel gelöst, erhält der Miner eine Belohnung in Form von Bitcoin. Derzeit beträgt die Belohnung 3,125 Bitcoin. Ab dem nächsten Halving, welches im April 2028 erwartet wird, werden es dann nur noch 1,5625 Bitcoin pro Block sein.

Am 03. Januar 2009 schürfte Satoshi den allerersten Block der Bitcoin-Blockchain, der heute als Genesis-Block bekannt ist. Dort stand eine Schlagzeile der Times: „Chancellor on brink of second bailout for banks“- Der Kanzler steht kurz vor der zweiten Bankenrettung. Satoshi unterstrich damit seine berühmt-berüchtigte Ablehnung gegenüber Zentralbanken und Regierungen.

WikiLeaks, Bitcoin und der Rückzug von Satoshi Nakamoto

Im Jahr 2010 geriet WikiLeaks, eine Enthüllungsplattform, ins Rampenlicht, weil sie einige vertrauliche Dokumente zu US-Militäraktionen im Irak veröffentlichte. Julian Assange, der Gründer, geriet auch unter die öffentliche Aufmerksamkeit und wurde auf die Interpol-Fahndungsliste gesetzt.

Nach den Enthüllungen wurde die Plattform von den USA nämlich als „gefährlich“ eingestuft und unter Beobachtung gestellt. WikiLeaks finanzierte sich zu der Zeit vor allem über PayPal-Spenden. Mehrere Regierungen der Welt zwangen PayPal daher, die Spenden an WikiLeaks zu blockieren. WikiLeaks wandte sich daraufhin an Bitcoin, um so weiterhin Spenden erhalten zu können. Doch Satoshi befürchtete, dass der „Wespenschwarm“, den WikiLeaks auf sich aufmerksam gemacht hatte, auch über Bitcoin herfallen könnte.

Satoshi zog sich daher zurück, als die CIA erstes Interesse an Bitcoin zeigte und die Verantwortlichen befragen wollte.

Gavin Andresen, einer der frühen Programmierer, sprach mit der CIA über Bitcoin. Das wurde Satoshi wohl zu viel. Nachdem er seine letzten Nachrichten im Bitcoin-Forum veröffentlichte, verschwand Nakamoto.

Danach kamen keine weiteren öffentlichen Mitteilungen mehr von ihm. Satoshi wollte kein Risiko eingehen: Ein komplett dezentrales Geldsystem wie Bitcoin darf keinen Kopf haben, den man abschlagen kann. Ein Verantwortlicher an der Spitze wäre eine Schwachstelle, die man mit Gewalt beeinflussen kann. Nur eine Blockchain ohne angreifbare Autoritätsperson ist eine wahrhaft unabhängige Blockchain. Nakamoto wusste das – und tauchte ab.

Die Suche nach Satoshi Nakamoto: Theorien und Spekulationen

Natürlich wurde versucht herauszufinden, wer Satoshi wirklich ist. Dazu wurde alles analysiert, das zur Verfügung stand: das Bitcoin-Whitepaper und alle Korrespondenz, die zu finden war. Die Ergebnisse? Satoshi sprach Englisch, benutzte teilweise britische Ausdrücke. Er kommunizierte über eine E-Mail-Adresse des deutschen Webportals GMX, dass heute zur 1&1 Mail & Media GmbH gehört. Die Adresse lautete: satoshin@gmx.com.

Über die Zeitstempel seiner versandten Mails versuchte man zu schließen, in welcher Zeitzone er lebte. Dennoch schaffte es niemand ihn ausfindig zu machen. Die 1,2 Millionen Bitcoin in seiner Wallet wurden nach seinem Verschwinden nie wieder bewegt.

Im Frühjahr 2014 behauptete die Zeitschrift „Newsweek“, Satoshi gefunden zu haben: Den 64-jährigen Dorian Satoshi Nakamoto in Kalifornien. Trotz mehrfacher Beteuerungen von Dorian Satoshi Nakamoto, nichts mit Bitcoin zu tun zu haben, belagerten die Journalisten sein Haus. Tatsächlich war er zwar Softwareentwickler, hatte aber nichts mit der Schöpfung von Bitcoin zu tun gehabt. Satoshi Nakamoto hätte auch nie seinen echten Namen im Internet verwendet.

Aus der Tatsache, dass Satoshi bei seiner Kommunikation mitunter britische Ausdrücke benutzte, schlossen andere, dass der Verfasser britische Wurzeln haben musste. Daher wird unter anderem der Informatiker Nick Szabo verdächtigt, Satoshi zu sein. Er hatte wie oben angerissen bereits 1998 eine digitale Währung namens bit gold beschrieben, die zwar nie realisiert wurde, aber als Vorläufer des Bitcoins gilt. Szabo hatte auch als erster das Konzept rechtsverbindlicher, selbstausführender Verträge (Smart Contracts) beschrieben.

2016 behauptete der australische Unternehmer Craig Wright, Satoshi Nakamoto zu sein. Er wollte dies vor laufender Kamera über alte Blocks der Bitcoin-Blockchain demonstrieren. Doch das waren für die Community keine überzeugenden Beweise. Wer beweisen will, dass er wirklich Satoshi Nakamoto ist, hätte theoretisch nur eine Nachricht mithilfe des originalen GPG private key von Satoshi Nakamoto verschicken müssen. Doch das konnte bisher niemand und der Schöpfer bleibt weiter verschwunden.

Satoshi Nakamoto: Die Idee hinter dem Mythos

Die wahre Identität von Satoshi Nakamoto beschäftigt die Menschen weiterhin. Und natürlich werden immer wieder wilde Verschwörungstheorien laut, nach denen es sich bei Satoshi Nakamoto um Elon Musk, oder vielleicht doch einen Außerirdischen oder sogar eine künstliche Intelligenz handelt.

Während die Welt weiterhin nach Hinweisen auf den Verbleib dieses mysteriösen Schöpfers sucht, lohnt es sich einen Blick auf die zugrunde liegende Motivation Nakamotos zu werfen. Satoshi Nakamoto verkörpert in meinen Augen nicht so sehr eine Person, sondern viel mehr eine Idee.

Satoshi glaubte an das Ideal einer offenen, dezentralen und autonomen Welt. Er war unzufrieden mit der bestehenden Finanzwelt und ihrem Netz aus Lügen. Bitcoin strebt nach einer Trennung von Staat und Geld und will korrupten Politikern, die Geld aus dem Nichts erschaffen, die Kontrolle über das Finanzsystem entziehen.

Klassische Währungen können durch die Zentralbanken nach Belieben gedruckt werden. Satoshi widerstrebte dieser Umstand. Daher machte er Bitcoin zu einer begrenzten Ressource. Die schürfbare Menge ist wie bei echtem Gold gedeckelt. So wird Bitcoin mit der Zeit im Gegensatz zu Fiatgeld immer knapper und wertvoller.

Fazit: Bitcoin und die Vision einer autonomen Zukunft

Das Internet wurde schon vor Bitcoin immer mehr zu einem Werkzeug der Kontrolle und Überwachung. Jedes Wort, jede Geste, jede Transaktion konnte ausspioniert werden. Wer das Geld der Leute kontrolliert, kann jeden Lebensbereich von ihnen kontrollieren. Und wer das Geld der Leute überwachen kann, der weiß alles über sie. Satoshi gefiel das nicht. Daher machte er Bitcoin zu einem dezentralen System, ein System vollständiger Autonomie, dass auf tausenden Rechnern läuft.

Trotz intensiver Forschung und zahlreicher Spekulationen bleibt die wahre Identität von Satoshi Nakamoto ein Geheimnis. Einige glauben, dass die Anonymität von Nakamoto ein wesentlicher Bestandteil des Erbes von Bitcoin ist und respektiert werden sollte. Bitcoin hat so keine zentrale Autoritätsperson, die Entscheidungen treffen oder Opfer von Attacken werden kann.

Bitcoin ist im Gegensatz zu anderen Krypto-Projekten, deren Gründer bekannt sind, wahrhaft unabhängig. Andere halten es für wichtig, die Identität von Nakamoto aufzudecken, um mehr über die Anfänge von Bitcoin zu erfahren und um eventuelle persönliche oder finanzielle Beweggründe offenzulegen.

Wichtig ist letzten Endes nicht, wer Bitcoin erschaffen hat, sondern dass es niemand stoppen kann. Bitcoin ist der Weg in eine freiheitliche, dezentralisierte Wirtschaft ohne Überwachung, in der die Menschen die Macht über das Geldwesen haben und nicht einige wenige machthungrige Politiker.

Satoshi Nakamoto bleibt ein faszinierendes Mysterium, das die Welt der Kryptowährungen für immer verändert hat. Mit seinem Verschwinden setzte Satoshi seiner Schöpfung die Krone auf und trug zur Entstehung des „Mythos Bitcoin“ bei. In einer Welt, in der alles digitalisiert und jeder Schritt überwacht wird, bleibt Nakamoto ein Symbol für Anonymität. Er erinnert uns daran, dass die wahre Revolution oft im Verborgenen beginnt und die Kraft einer Idee so viel stärker sein kann als die Identität ihres Schöpfers.

Häufige Fragen (FAQ) zu Satoshi Nakamoto

In diesem Abschnitt beantworten wir die häufigsten Fragen zu Satoshi Nakamoto, dem Bitcoin Gründer.

Wer ist Satoshi Nakamoto?

Satoshi Nakamoto ist das Pseudonym der Person oder Gruppe von Personen, die Bitcoin, die erste Kryptowährung, erfunden und das dazugehörige Whitepaper im Jahr 2008 veröffentlicht haben. Die wahre Identität von Satoshi bleibt unbekannt, und es gab bislang nur Spekulationen über seine, ihre oder deren Identität.

Warum hat Satoshi Nakamoto Bitcoin erfunden?

Satoshi Nakamoto erfand Bitcoin als Reaktion auf die Finanzkrise von 2008, mit dem Ziel, ein dezentrales digitales Bargeldsystem zu schaffen, das nicht von Regierungen oder Zentralbanken kontrolliert wird. Bitcoin sollte Transaktionen ermöglichen, ohne dass eine vertrauenswürdige dritte Partei erforderlich ist.

Hat Satoshi Nakamoto andere Kryptowährungen erfunden?

Es gibt keine Beweise dafür, dass Satoshi Nakamoto direkt an der Entwicklung anderer Kryptowährungen beteiligt war. Allerdings legte die Erfindung von Bitcoin den Grundstein für die Entwicklung Tausender anderer Kryptowährungen.

Wie viele Bitcoin besitzt Satoshi Nakamoto?

Es wird geschätzt, dass Satoshi Nakamoto etwa 1 Million Bitcoin besitzt, die in den Anfangstagen von Bitcoin gemined wurden. Diese Bitcoin wurden seitdem nicht bewegt oder ausgegeben.

Warum ist die Identität von Satoshi Nakamoto so ein großes Geheimnis?

Die Anonymität von Satoshi Nakamoto hat viele Gründe, unter anderem den Schutz vor möglicher Verfolgung oder regulatorischen Maßnahmen, sowie die Ideologie, dass das Netzwerk ohne eine zentrale Autoritätsfigur auskommen sollte. Dieses Geheimnis hat auch zu zahlreichen Spekulationen und Verschwörungstheorien geführt.

Wird die Identität von Satoshi Nakamoto jemals enthüllt werden?

Es bleibt ungewiss, ob die wahre Identität von Satoshi Nakamoto jemals enthüllt wird. Viele glauben, dass das Mysterium um Satoshi für immer bestehen bleiben wird, was teilweise auch dem dezentralen Ethos von Bitcoin entspricht.

benno möbius
Benno Möbius

Benno hat sich mit 15 Jahren das erste Mal für Finanzen und Kapitalmärkte interessiert. Über seine ersten Aktieninvestitionen in Coca-Cola und McDonalds ist er auf das Thema Kryptowährungen gestoßen und veröffentlicht nun als Experte Artikel für Krypto Online. Der gebürtige Dresdner hat in Mannheim BWL studiert und wohnt nun in Frankfurt am Main.