Die chinesische Wirtschaft steht vor erheblichen Herausforderungen, da sie mit Deflation, einer Immobilienkrise und schwacher Binnennachfrage konfrontiert ist. Trotz staatlicher Konjunkturmaßnahmen bleibt die erhoffte wirtschaftliche Erholung aus.
Deflationäre Tendenzen und ihre Ursachen
Im November 2024 stieg der Verbraucherpreisindex (CPI) in China lediglich um 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr, was den niedrigsten Anstieg seit fünf Monaten darstellt. Die Preise für frische Lebensmittel sanken, während die Deflation in der Industrie anhielt. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass Pekings Bemühungen zur Ankurbelung der Nachfrage bisher begrenzte Wirkung zeigen.
Die Deflation in China wird durch mehrere Faktoren begünstigt:
- Schwache Binnennachfrage: Trotz der Aufhebung der Null-Covid-Politik bleibt das Verbrauchervertrauen gedämpft, was zu zurückhaltendem Konsum führt.
- Immobilienkrise: Der Zusammenbruch des Immobilienmarktes hat das Vertrauen der Haushalte erschüttert und die Nachfrage nach Immobilien sowie damit verbundenen Gütern reduziert.
- Überkapazitäten in der Industrie: Hohe Produktionskapazitäten bei gleichzeitig schwacher Nachfrage führen zu sinkenden Produzentenpreisen.
Staatliche Konjunkturmaßnahmen und deren Wirkung
Angesichts der wirtschaftlichen Schwäche hat die chinesische Regierung verschiedene Maßnahmen ergriffen:
- Zinssenkungen: Die Zentralbank hat die Leitzinsen gesenkt, um die Kreditvergabe zu fördern und Investitionen anzukurbeln.
- Lockerung der Kreditvergabekriterien: Die Anforderungen für Hypotheken wurden gelockert, um den Immobilienmarkt zu stützen.
- Fiskalische Anreize: Es wurden Programme zur Förderung des Konsums und zur Unterstützung von Unternehmen eingeführt.
Trotz dieser Maßnahmen bleibt die erhoffte wirtschaftliche Belebung aus. Analysten fordern daher umfassendere und gezieltere Stimuli, um die Deflationsspirale zu durchbrechen und nachhaltiges Wachstum zu fördern.
Kommt jetzt noch mehr neue Liquidität in den Markt?
Die drohende Deflation in China könnte die Zentralbank dazu zwingen, die Geldpolitik weiter zu lockern. Bereits jetzt hat die People’s Bank of China (PBoC) die Zinsen mehrfach gesenkt und die Kreditvergabe erleichtert, um die Wirtschaft anzukurbeln. Sollten die deflationären Tendenzen anhalten, könnten weitere Maßnahmen folgen, wie etwa eine noch aggressivere Senkung der Leitzinsen oder verstärkte Liquiditätsspritzen für Banken und Unternehmen.
Eine solche Lockerung der Geldpolitik hätte nicht nur Auswirkungen auf Chinas Binnenwirtschaft, sondern auch auf globale Märkte. Für den Finanzsektor könnten günstigere Kreditbedingungen und ein höherer Liquiditätsfluss neue Investitionsmöglichkeiten schaffen. Besonders profitieren könnten dabei Aktienmärkte in Asien, die stark mit Chinas Wirtschaft verknüpft sind.
Auch für den Kryptomarkt könnten diese Entwicklungen positiv sein. Eine expansive Geldpolitik führt oft zu einem Anstieg der Nachfrage nach alternativen Vermögenswerten, da Anleger nach Renditen suchen, die über traditionelle Anleihen hinausgehen.
Kryptowährungen könnten in diesem Szenario als inflationsresistente Anlageklasse attraktiv werden. Zudem könnte ein gesteigertes Interesse an digitalen Assets in China selbst – trotz regulatorischer Einschränkungen – das globale Handelsvolumen erhöhen.
Sollte die PBoC tatsächlich eine lockerere Geldpolitik umsetzen, könnte dies ein entscheidender Impuls sein, um sowohl traditionelle als auch digitale Finanzmärkte zu beleben. Für Investoren ist dies ein Zeichen, die Entwicklungen in China genau zu beobachten, da die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weitreichende Effekte haben könnten.