EZB hält Zinsen konstant: Entscheidung im September offen

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Hauptrefinanzierungssatz unverändert bei 3,75 Prozent belassen. EZB-Chefin Christine Lagarde erklärte, dass die Entscheidung über eine mögliche Zinssenkung im September „völlig offen“ sei. Der Euro fiel nach dieser Ankündigung leicht gegenüber dem Dollar, da die Märkte weiterhin von Unsicherheiten geprägt sind.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Hauptrefinanzierungssatz unverändert bei 3,75 Prozent belassen. EZB-Chefin Christine Lagarde sagte, die Entscheidung über eine mögliche Zinssenkung im September sei „völlig offen“.
  • Der EZB-Rat entschied, den Einlagensatz unverändert zu lassen, was den Markterwartungen entsprach. Diese Entscheidung erfolgte vor dem Hintergrund geopolitischer Unsicherheiten und rascher Lohnsteigerungen, die die Preise weiter in die Höhe treiben könnten.
  • Lagarde betonte, dass die Entscheidung im September auf der Grundlage der bis dahin vorliegenden Daten getroffen werde. Der EZB-Rat habe beschlossen, keine weiteren Hinweise auf zukünftige Zinsentscheidungen zu geben.
  • Der Euro fiel nach der Entscheidung gegenüber dem Dollar und lag am Nachmittag um 0,3 Prozent niedriger bei 1,0905 USD. Die EZB erklärte, dass die jüngsten Daten weitgehend das Szenario unterstützen, dass die Inflation bis Ende nächsten Jahres auf das 2-Prozent-Ziel sinken wird.
  • Trotz eines Anstiegs der Lohnkosten um 5 Prozent versicherte Lagarde, dass dies erwartet worden sei und dass die Löhne in den Jahren 2025 und 2026 langsamer steigen würden. Die EZB wolle die Geldpolitik so lange auf einem restriktiven Niveau halten, bis das Inflationsziel erreicht sei.
  • Die Wirtschaft der Eurozone wird voraussichtlich langsamer wachsen, wobei das Wachstum im zweiten Quartal geringer ausfiel als im ersten Quartal. Das Risiko für das Wachstum sei nach unten geneigt.
  • Händler an den Swaps-Märkten schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September auf 65 Prozent, was einem Rückgang von 73 Prozent vor der Entscheidung entspricht. Lagarde sagte, es sei klug, angesichts der Unsicherheit keine klaren Signale zu geben.
  • Mehrere Ratsmitglieder waren unzufrieden mit der klaren Ankündigung der Zinssenkung im Juni, was sie angesichts einiger unerwünschter Wirtschaftsdaten kaum Spielraum für andere Entscheidungen ließ. Die politische Unsicherheit, insbesondere nach den Wahlen in Frankreich, könnte die Inflation weiter anheizen.
  • Lagarde betonte, dass alle Eurozonenländer die neuen fiskalischen Regeln der EU einhalten müssen. Länder mit hohen Schuldenständen wie Frankreich und Italien müssten ihre Haushaltsdefizite schrittweise auf 3 Prozent senken.
  • Die EZB wird bald eine Bewertung der vor drei Jahren eingeführten neuen Strategie vornehmen und die Ergebnisse nächstes Jahr präsentieren. Änderungen des 2-Prozent-Inflationsziels oder die Veröffentlichung der Zinserwartungen der einzelnen Politiker sind jedoch nicht geplant.
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Vincent Bruns

Vincent Bruns ist der Gründer von Krypto Online. Er hat bereits für mehrere Krypto- und Finanzportale wie Bitcoin2Go und Finanzwissen.de als Autor und Social Media Manager gearbeitet und konnte seine Begeisterung über Kryptowährungen zum Beruf machen. Krypto Online hat er im Juli 2020 gegründet. Zu Beginn gab es nur den Instagram-Kanal. Mittlerweile ist Krypto Online auf allen großen sozialen Medien und im Web vertreten.