SWIFT China: Fortschritte und Herausforderungen bei CBDCs

SWIFT China Präsident Wen Yang spricht über die Herausforderungen und Lösungen für die Interoperabilität von grenzüberschreitenden Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs).
  • SWIFT China Präsident Wen Yang betont die Herausforderungen bei der Interoperabilität von CBDCs aufgrund unterschiedlicher technologischer Ansätze und Standards, die zu isolierten Datensystemen führen könnten.
  • In der zweiten Phase der SWIFT CBDC-Sandbox wurden komplexe Anwendungsfälle getestet, was die technische Machbarkeit der Automatisierung von Handelszahlungen mittels Distributed-Ledger-Technologie und Smart Contracts bestätigte.
  • SWIFT plant, seine CBDC-Connector-Lösung zu erweitern, um umfassendere Anwendungsfälle zu testen, einschließlich On-Chain-Devisenabwicklungen und grenzüberschreitender Zahlungen, um den wachsenden Marktanforderungen gerecht zu werden.

SWIFT China Präsident über Fragmentierung und technische Lücken

Die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT) in China hat kürzlich Einblicke in die Herausforderungen und Lösungen für die Interoperabilität von grenzüberschreitenden Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) gegeben. In einem Interview mit dem 21st Century Business Herald sprach Wen Yang, Präsident von SWIFT China, über die Fragmentierung in den CBDC-Systemen, die durch unterschiedliche technologische Ansätze und Standards in verschiedenen Volkswirtschaften entsteht.

Mehr als 130 Volkswirtschaften weltweit erkunden derzeit CBDCs, und fast 70 % der Zentralbanken erwarten, sie innerhalb des nächsten Jahrzehnts herauszugeben. Trotz dieses raschen Fortschritts könnten jedoch potenzielle “Dateninseln” entstehen, bei denen Systeme nicht miteinander kommunizieren können.

Wen Yang betonte die signifikanten Unterschiede in den technologischen Ansätzen und Standards, einschließlich der Protokolle, zwischen den verschiedenen Volkswirtschaften. Dies stellt eine Fragmentierungsherausforderung dar und führt zu isolierten Datensystemen. Bisher haben 11 Länder ihre CBDCs vollständig eingeführt, während andere sich in fortgeschrittenen Entwicklungsstadien befinden.

In China wurde der digitale Yuan bereits in verschiedenen Anwendungen implementiert, während die Europäische Zentralbank die Einführung eines digitalen Euros vorbereitet. In Indien wickeln Geschäftsbanken täglich eine Million Transaktionen mit dem digitalen Rupie ab.

Zweite Phase der Sandbox zur Erkundung von Lösungen

Im Juli 2023 startete SWIFT die zweite Phase seiner CBDC-Sandbox, um komplexe Anwendungsfälle im digitalen Handel, bei digitalen Vermögenswerten und in Devisennetzwerken für CBDC-Zahlungen und -Abwicklungen zu untersuchen. Das Projekt dauerte sechs Monate und umfasste 38 Finanzinstitute weltweit, darunter Regulierungsbehörden, Geschäftsbanken und Marktinfrastrukturen. Es wurden Anwendungen von sieben verschiedenen CBDCs getestet.

Yang hob die Bedeutung der Interoperabilität bei der Nutzung von grenzüberschreitenden CBDCs hervor. Die Ergebnisse der Sandbox bestätigten den Vorschlag von SWIFT, digitale Transaktionen zu vereinfachen, während Finanzinstitute weiterhin ihre bestehende Infrastruktur nutzen können. Tests zur Interaktion zwischen digitalen Handelsplattformen und CBDC-Netzwerken unter Verwendung von Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und Smart Contracts haben sich als technisch machbar erwiesen, um Handelszahlungen zu automatisieren.

SWIFT plant, seine CBDC-Connector-Lösung zu erweitern, um umfassendere Anwendungsfälle in einer umfangreichen Umgebung zu testen. Dazu gehört auch die Unterstützung für On-Chain-Devisenabwicklungen und grenzüberschreitende Zahlungen, um den wachsenden Marktanforderungen gerecht zu werden.

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Vincent Bruns

Vincent Bruns ist der Gründer von Krypto Online. Er hat bereits für mehrere Krypto- und Finanzportale wie Bitcoin2Go und Finanzwissen.de als Autor und Social Media Manager gearbeitet und konnte seine Begeisterung über Kryptowährungen zum Beruf machen. Krypto Online hat er im Juli 2020 gegründet. Zu Beginn gab es nur den Instagram-Kanal. Mittlerweile ist Krypto Online auf allen großen sozialen Medien und im Web vertreten.