Bitcoin-ETFs bieten eine regulierte und einfache Möglichkeit, in Bitcoin zu investieren. Besonders interessant sind sie für Institutionen, welche nur mittels regulierten Produkten die Möglichkeit haben, in Bitcoin zu investieren.
Das Wichtigste zusammengefasst:
💡 In den USA wurden im Januar 2024 die ersten Bitcoin-Spot-ETFs zugelassen. Damit hatten Investoren und Institutionen zum ersten Mal direkten Zugang zu Bitcoin, ohne die Digitalwährung direkt besitzen zu müssen.
💡 Die Bitcoin-Spot-ETFs bilden den Preis von Bitcoin direkt ab, indem sie die Kryptowährung physisch halten. Sie spiegeln also den direkten Marktpreis von Bitcoin wider.
💡 Die Bitcoin-ETFs stellen eine der wichtigsten Entwicklungen im Kryptospace seit der Geburt Bitcoins dar. Mit ihnen sind viele große Hoffnungen auf Steigerungen im Kurs und Abnahmen in Sachen Volatilität verbunden.
Der Launch der Bitcoin ETFs im Januar 2024 verlief äußerst erfolgreich. An ihrem ersten Handelstag zogen die neuen Bitcoin ETFs mehr als 4 Milliarden US-Dollar an Zuflüssen an, was als der größte “Day One Splash” in der Geschichte der ETFs bezeichnet wurde. Innerhalb der ersten drei Handelstage erreichten die kombinierten Handelsvolumina der 11 neuen Bitcoin ETFs etwa 10 Milliarden US-Dollar, was deutlich zeigt, wie stark das Interesse der Investoren war.
Wie funktionieren die Bitcoin ETFs?
Generell sind ETFs Anlageinstrumente, die einen Korb von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffen nachbilden. Sie werden an Börsen gehandelt und ermöglichen Anlegern den Kauf von Anteilen, die den Wert des zugrunde liegenden Korbes repräsentieren.
Ein ETF bildet die Wertentwicklung eines bestimmten Index oder Sektors nach. Zum Beispiel könnte ein ETF den S&P 500 Index nachbilden, indem er alle oder eine repräsentative Auswahl der darin enthaltenen Aktien hält. ETFs können anders als Bitcoin nur während der offiziellen Börsenzeiten gehandelt werden, genau wie Aktien. Der Preis eines ETF-Anteils schwankt den ganzen Tag über und spiegelt den aktuellen Wert der zugrunde liegenden Vermögenswerte wider.
Bitcoin-ETFs sind spezielle ETFs, die darauf abzielen, die Wertentwicklung von Bitcoin nachzubilden. Hier wird somit kein Korb an Vermögenswerten abgebildet, sondern lediglich Bitcoin.
Sie unterliegen besonderer regulatorischer Prüfung. Bitcoin-ETFs bieten die Möglichkeit, in Bitcoin zu investieren, ohne die technischen Hürden des direkten Kaufs und der Speicherung von Kryptowährungen bewältigen zu müssen.
Bitcoin ETFs in Deutschland
In Deutschland gibt es keine Bitcoin-ETFs aufgrund der strengen regulatorischen Rahmenbedingungen der Europäischen Union. Ein wesentlicher Grund ist die UCITS-Richtlinie, die vorschreibt, dass ETFs eine gewisse Diversifikation aufweisen müssen.
Das bedeutet, dass ein ETF, der ausschließlich in einen einzigen Vermögenswert wie Bitcoin investiert, in der EU nicht zulässig ist.
Diese Regelung soll das Risiko für Anleger minimieren, indem das Vermögen breiter gestreut wird.
Statt Bitcoin-ETFs gibt es in Deutschland jedoch Alternativen, um in Bitcoin zu investieren. Eine gängige Option sind Bitcoin ETPs (Exchange Traded Products), die den Kurs von Bitcoin abbilden. Diese werden ebenfalls an der Börse gehandelt, bringen jedoch ein höheres Risiko mit sich, da es sich um Schuldverschreibungen handelt. Im Falle einer Insolvenz des Emittenten wären Anleger nicht geschützt.
Eine weitere Alternative sind Investitionen in Blockchain-ETFs, die Aktien von Unternehmen enthalten, die in der Blockchain-Technologie tätig sind. Diese bieten indirekte Exposition gegenüber dem Wachstum und der Entwicklung des Krypto-Marktes.
Als besten Anbieter für Blockchain-ETFs und Bitcoin ETPs empfehlen wir Finanzen.net Zero.
Bitcoin ETF Anbieter
Im Januar 2024 hat die SEC mehrere Bitcoin-Spot-ETFs genehmigt, die nun direkt in echte Bitcoin investieren. Im Markt für Bitcoin-ETFs dominieren die größten Anbieter.
iShares Bitcoin Trust (IBIT): Diese ETF von BlackRock, einem der weltweit größten Vermögensverwalter, verwaltet etwa 6,6 Milliarden US-Dollar. BlackRock’s iShares Bitcoin Trust hat schnell an Bedeutung gewonnen und bietet eine regulierte Möglichkeit, in Bitcoin zu investieren.
Fidelity Wise Origin Bitcoin Fund (FBTC): Mit einem Vermögen von etwa 4,7 Milliarden US-Dollar ist Fidelity’s Bitcoin ETF ebenfalls ein bedeutender Akteur. Fidelity nutzt seine starke Marktposition und Reputation, um Anleger für seinen Bitcoin ETF zu gewinnen.
ARK 21Shares Bitcoin ETF (ARKB): Diese Zusammenarbeit zwischen ARK Invest und 21Shares verwaltet etwa 1,6 Milliarden US-Dollar. ARK Invest ist bekannt für seinen Fokus auf disruptive Innovationen und hat durch diese Partnerschaft seine Präsenz im Kryptomarkt verstärkt.
Bitwise Bitcoin ETF Trust (BITB): Bitwise bietet neben seinem Bitcoin ETF auch einen breiteren Kryptowährungsindex an. Der Bitcoin ETF verwaltet etwa 1,2 Milliarden US-Dollar und zielt darauf ab, Anlegern diversifizierte Krypto-Exposure zu bieten.
Invesco Galaxy Bitcoin ETF (BTCO): Mit einem verwalteten Vermögen von etwa 314 Millionen US-Dollar bietet Invesco zusammen mit Galaxy Digital eine weitere Möglichkeit, in Bitcoin zu investieren.
Für wen sind die Bitcoin ETFs geeignet?
Die Hauptzielgruppe dieser ETFs sind Anleger, die an der Wertentwicklung von Bitcoin teilhaben möchten, ohne direkt in Kryptowährungen zu investieren oder sich um die Verwaltung einer eigenen Wallet kümmern zu müssen. Dazu gehören sowohl Kleinanleger als auch institutionelle Klienten, die eine einfache und regulierte Möglichkeit suchen, in Bitcoin zu investieren.
Besonders für Institutionen sind die Bitcoin ETFs somit relevant, da diese häufig nur in regulierte Finanzprodukte investieren dürfen
Deutsche Staatsbürger können derzeit keine US-amerikanischen Bitcoin-Spot-ETFs direkt über deutsche Broker kaufen, da diese Produkte nicht den europäischen UCITS-Richtlinien entsprechen. Diese Vorschriften verlangen unter anderem, dass ein ETF mindestens fünf verschiedene Werte enthält, was bei einem Bitcoin-Spot-ETF, der nur aus Bitcoin besteht, nicht der Fall ist.
Darüber hinaus gibt es die Anforderung, dass kein einzelnes Asset mehr als 20% Gewichtung haben darf. Auch das ist bei einem rein auf Bitcoin basierenden Produkt schlichtweg unmöglich.
Bitcoin ETF Zuflüsse
In den ersten Monaten nach dem Start der Bitcoin ETFs im Januar 2024 verzeichneten diese erhebliche Zuflüsse, was ein starkes Interesse von Investoren widerspiegelt. Insgesamt betrugen die Zuflüsse in die neuen Bitcoin ETFs bis Mitte März 2024 etwa 13,2 Milliarden US-Dollar. Dies übertraf die Gesamtzuflüsse des Jahres 2021, das bisher als Rekordjahr galt.
Ein besonders erfolgreicher ETF war der iShares Bitcoin Trust von BlackRock, der allein 16,6 Milliarden US-Dollar anzog. Auch der Fidelity Wise Origin Bitcoin Fund verzeichnete beeindruckende Zuflüsse von 8,9 Milliarden US-Dolla. Während die ersten Tage des Bitcoin ETFs durchschnittlich tägliche Zuflüsse von etwa 125 Millionen US-Dollar sahen, erreichten die wöchentlichen Zuflüsse zeitweise Rekordhöhen von 2,9 Milliarden US-Dollar, was das anhaltende starke Interesse an diesen Produkten zeigt.
Hier findest du die aktuellsten Daten und Zuflüsse rund um die Bitcoin ETFs.
Kommende ETFs im Krypto-Space
Die Genehmigung von Bitcoin–ETFs durch Regulierungsbehörden wie der US-amerikanischen Securities and Exchange Commission stellt den vielleicht bedeutendsten Meilenstein in der Geschichte Bitcoins dar. Diese Zulassungen zeigen, dass es möglich ist, regulierte Finanzprodukte auf Basis von Kryptowährungen anzubieten.
Neben Bitcoin ETFs sind seit dem 23. Juli 2024 auch Ethereum ETFs in den USA handelbar. Diese könnten den Weg für die Einführung weiterer Altcoin-ETFs ebnen und damit die Akzeptanz und das Vertrauen in Kryptowährungen im traditionellen Finanzsektor erhöhen.
Mit der Einführung von Bitcoin-ETFs entsteht so ein Modell, das auch auf andere Kryptowährungen wie XRP, Solana, Cardano oder Dogecoin angewendet werden könnte. Diese Entwicklung wird eher früher als später dazu führen, dass eine breitere Palette von Krypto-ETFs auf den Markt kommt. So wird es Investoren ermöglicht, noch diversifizierter und damit risikoärmer in den Kryptomarkt zu investieren. Solche Schritte sind insbesondere in den USA, wo die regulatorischen Rahmenbedingungen fortschrittlicher sind, sehr gut denkbar.
Allerdings bleiben regulatorische Herausforderungen bestehen. Das gilt besonders für Märkte mit strengen Richtlinien wie der Europäischen Union. Hier sind ETFs, die nur eine einzige Kryptowährung abbilden, aufgrund von Vorschriften wie den UCITS-Richtlinien nicht zugelassen. Diese Vorschriften verlangen wie oben beschrieben eine Diversifizierung innerhalb des ETF-Portfolios, was derzeit bei Bitcoin-Spot-ETFs ein Hindernis darstellt.
Fazit zu Bitcoin ETFs
Bitcoin ETFs haben sich seit ihrer Einführung im Januar 2024 als eine attraktive Investitionsmöglichkeit für Anleger etabliert. Diese Produkte bieten eine regulierte und bequeme Möglichkeit, in Bitcoin zu investieren, ohne die technischen Herausforderungen und Sicherheitsrisiken, die mit dem direkten Kauf und der Verwahrung der Kryptowährung verbunden sind.
Die Attraktivität von Bitcoin ETFs liegt nicht nur in ihrer Einfachheit und Sicherheit, sondern auch in der Möglichkeit, in Bitcoin zu investieren, ohne sich direkt mit Krypto-Börsen auseinandersetzen zu müssen. Dies hat insbesondere institutionelle Anleger und Vermögensverwalter angezogen, die nun leichter auf den Bitcoin-Markt zugreifen können.
Häufige Fragen (FAQ) zu Bitcoin ETFs
In diesem Abschnitt beantworten wir die wichtigsten und häufigsten Fragen zu den Bitcoin ETFs.
ETFs erheben Verwaltungsgebühren, die jährlich anfallen, während beim Halten von physischen Bitcoin in einer persönlichen Wallet keine laufenden Kosten entstehen. Beim Kauf eines Bitcoin-ETFs besitzt der Anleger nicht direkt die Kryptowährung, sondern lediglich einen Anteil an einem Fonds, der den Wert von Bitcoin widerspiegelt. Dies bedeutet, dass der Investor nicht die Kontrolle über die tatsächlichen Bitcoin hat.
Bitcoin-ETFs bieten keine Anonymität, wie in der Regel auch der direkte Kauf und Besitz von Bitcoin, da Investitionen über regulierte Broker und Börsen erfolgen, die in der Regel KYC-Prozesse (Know Your Customer) erfordern.
Die Bitcoin-ETFs sind der beste Weg für eine breitere Akzeptanz und ein besseres Verständnis von Kryptowährungen im allgemeinen Finanzwesen. Sie werden in den nächsten Jahren zu einer Stabilisierung der Marktpreise führen, da mehr institutionelle Investoren den Schritt in die Welt der Kryptowährungen wagen.
