Ein kürzlich wiederaufgegriffener akademischer Artikel argumentiert, dass Regierungen öffentliche Blockchains, insbesondere datenschutzfreundliche Kryptowährungen, gezielt angreifen sollten, um Geldwäsche zu bekämpfen. Die im Journal of Cybersecurity veröffentlichte Studie schlägt vor, dass Maßnahmen wie 51%-Angriffe, Preismanipulierungen und Sybil-Angriffe in Betracht gezogen werden könnten, um das Vertrauen in diese Netzwerke zu schwächen.
Besonders im Visier stehen Privacy Coins, die Transaktionen anonymisieren, wie etwa Monero. Die Studie stellt jedoch klar, dass solche Angriffe als letztes Mittel eingesetzt werden sollten, nachdem andere regulatorische Ansätze wie das Blacklisting von Wallet-Adressen und Sanktionen ausgeschöpft sind.
Diese Vorschläge haben in der Kryptowelt Wellen geschlagen, insbesondere da sie im Zusammenhang mit den anhaltenden Bemühungen der USA stehen, datenschutzorientierte Technologien wie Krypto-Mixer zu regulieren. Zuletzt stand Tornado Cash, eine Plattform zum Anonymisieren von Transaktionen, im Fokus, als ein US-Richter entschied, dass das Verfahren gegen dessen Mitbegründer Roman Storm weitergeführt werden darf.
Interessanterweise zeigt ein Bericht des US-Finanzministeriums von 2024, dass Fiat-Währungen noch immer das bevorzugte Mittel krimineller Organisationen zur Finanzierung illegaler Aktivitäten sind. Dennoch wächst der Druck auf datenschutzorientierte Krypto-Dienste, was in der Community die Frage aufwirft, ob solche Plattformen unter dem zunehmenden regulatorischen Druck überleben können.
Trotz dieser Entwicklungen versuchen einige Experten, eine Balance zwischen der Bekämpfung von Geldwäsche und der Förderung von Innovationen in der Blockchain-Technologie zu finden. Die Debatte wird anhalten, da Regierungen weiterhin die richtige Balance zwischen Kontrolle, Innovation und dem Schutz der Privatsphäre der Nutzer suchen. Staatliche Preismanipulationen oder sonstige Angriffe sind jedoch nicht der richtige Weg. Dadurch würde das Vertrauen in das aktuelle Finanzsystem nur noch weiter sinken. Anstatt Kryptowährungen zu bekämpfen, könnte man auch ein faires Geldsystem aufbauen, aber daran haben staatliche Institutionen wohl wenig Interesse.