Steuerliche Aspekte beim Handel auf Krypto-Börsen

Krypto-Börsen führen in Deutschland keine Steuern auf Gewinne automatisch ab – die Verantwortung für die Versteuerung liegt beim Anleger. Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen unterliegen der Einkommensteuer, deren Höhe vom individuellen Steuersatz abhängt.

Beim Handel mit Kryptowährungen auf Krypto-Brokern oder Trading-Plattformen stellt sich oft die Frage nach der steuerlichen Behandlung von Gewinnen. In Deutschland sind Krypto-Börsen nicht verpflichtet, Steuern automatisch an das Finanzamt abzuführen. Tatsächlich ist das auch gar nicht möglich, anders als beim Aktienhandel.

Da Gewinne aus Kryptowährungen der Einkommensteuer unterliegen, hängt die Steuerpflicht vom individuellen Steuersatz ab, den die Börse nicht kennt. Zudem können Nutzer Coins von anderen Plattformen oder Wallets auf eine Börse übertragen, wodurch die Haltedauer für steuerliche Zwecke nicht eindeutig nachvollziehbar ist. Daher liegt die Verantwortung für die korrekte Besteuerung vollständig bei den Anlegern selbst.

Wer ist für die Versteuerung von Krypto-Gewinnen verantwortlich?

In Deutschland können Krypto-Börsen keine Steuern auf erzielte Gewinne automatisch an das Finanzamt abführen, da dies aus mehreren Gründen nicht möglich ist.

  • Im Gegensatz zu traditionellen Finanzinstituten, die Kapitalertragssteuer direkt einbehalten, gibt es bei Kryptowährungen keine einheitliche Regelung zur automatischen Besteuerung.
  • Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen unterliegen der Einkommensteuer und die Höhe der Steuer hängt vom individuellen Einkommensteuersatz des Anlegers ab. Da Krypto-Börsen keine Informationen über das gesamte steuerliche Profil des Nutzers besitzen, können sie weder den Steuersatz bestimmen noch eine steuerlich korrekte Berechnung durchführen.
  • Zudem ist es möglich, dass Coins von einer anderen Plattform oder einem Wallet auf die Börse übertragen werden. Dadurch kennt die Börse weder den ursprünglichen Kaufzeitpunkt noch den Kaufpreis der Kryptowährung.

Diese fehlenden Informationen machen es unmöglich, die steuerliche Haltedauer und den Steuersatz zu ermitteln und eine potenzielle Steuerfreiheit nach einem Jahr oder auch die Höhe der Steuern korrekt zu berechnen. Deshalb liegt die Verantwortung für die Ermittlung und ordnungsgemäße Versteuerung von Gewinnen vollständig beim Anleger.

Steuerliche Pflichten für Nutzer von Krypto-Börsen

Nutzer von Krypto-Börsen sind selbst dafür verantwortlich, ihre steuerlichen Verpflichtungen zu erfüllen. Da Börsen keine Steuerdaten an das Finanzamt weitergeben und keine Steuerabzüge vornehmen, müssen Anleger ihre Gewinne eigenständig berechnen und in ihrer Steuererklärung angeben.

Hierzu ist es notwendig, sämtliche Transaktionen – einschließlich Käufe, Verkäufe, Transfers zwischen Wallets und Staking-Erträge – sorgfältig zu dokumentieren. Eine lückenlose Aufzeichnung aller Bewegungen ist entscheidend, um die Haltedauer korrekt zu ermitteln und steuerfreie Gewinne nach einem Jahr nachweisen zu können.

Um diesen Prozess zu erleichtern, empfiehlt sich die Nutzung spezialisierter Tools wie CoinTracking, die Transaktionsdaten automatisch erfassen und eine übersichtliche Aufbereitung für die Steuererklärung ermöglichen.

Mit solchen Tools können Nutzer ihre gesamten Handelsaktivitäten importieren, Gewinne berechnen und steuerrelevante Berichte erstellen. Dies reduziert den Aufwand erheblich und hilft, Fehler zu vermeiden. Dennoch bleibt es ratsam, die erstellten Daten mit einem Steuerberater abzustimmen, um sicherzustellen, dass alle steuerlichen Vorgaben korrekt eingehalten werden.

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Vincent Bruns

Vincent Bruns ist der Gründer von Krypto Online. Er hat bereits für mehrere Krypto- und Finanzportale wie Bitcoin2Go und Finanzwissen.de als Autor und Social Media Manager gearbeitet und konnte seine Begeisterung über Kryptowährungen zum Beruf machen. Krypto Online hat er im Juli 2020 gegründet. Zu Beginn gab es nur den Instagram-Kanal. Mittlerweile ist Krypto Online auf allen großen sozialen Medien und im Web vertreten.