- Der Antrag, Bochum zur ersten „Bitcoin City“ Deutschlands zu machen, wurde am 10. Oktober 2024 von allen politischen Parteien außer dem Bündnis Deutschland abgelehnt.
- CDU-Politiker Andreas Köthe und andere Gegner argumentierten gegen die Einführung von Bitcoin aufgrund hoher technischer Kosten, steuerlicher Komplexität und der Volatilität des Bitcoin-Kurses.
- Der hohe Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks und die weiterhin dominierende Nutzung von Bargeld in Bochum waren weitere Kritikpunkte, die zur Ablehnung des Antrags führten.
Kritik von CDU und anderen Parteien
Die Stadt Bochum hätte die erste „Bitcoin City“ Deutschlands werden können, doch der Antrag, Bitcoin als alternatives Zahlungsmittel in der Stadt einzuführen, wurde von der Politik abgelehnt. Das Bündnis Deutschland (BD) stellte den Antrag im Bochumer Stadtrat am 24. September 2024, mit dem Ziel, Bitcoin als Zahlungsmittel für Bürger und lokale Unternehmen zu etablieren. Der Plan sah vor, dass die Stadtverwaltung in Kooperation mit der Sparkasse Bochum und Bochum Marketing ein Konzept für die schrittweise Einführung der Kryptowährung entwickelt.
Trotz des guten Ansatzes erhielt der Antrag massiv Kritik von den etablierten Parteien. Andreas Köthe, CDU-Politiker, bezeichnete den Vorschlag als „den größten Mist, den ich je gehört habe“. Er argumentierte, dass die Einführung eines Bitcoin-Zahlungssystems erhebliche Investitionen in die entsprechende Technologie erfordere und die steuerliche Darstellung von Bitcoin zu komplex sei. Zudem kritisierte er die Volatilität des Bitcoin-Kurses, die keine Planungssicherheit für den städtischen Haushalt gewährleiste.
Darüber hinaus stellte Köthe den hohen Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks in den Vordergrund, der mit etwa 100 bis 150 Terrawattstunden pro Jahr dem gesamten Energieverbrauch eines Landes wie Schweden entspricht. Dieser Aspekt des ökologischen Fußabdrucks sei im Antrag nicht berücksichtigt worden.
Auch andere Parteien schlossen sich der Kritik an. Jens Lücking von der Unabhängigen Wählergemeinschaft UWG: Freie Bürger äußerte, dass Bitcoin derzeit keine praktische Lösung für Bochum sei. Er betonte, dass in vielen lokalen Geschäften und Bars nach wie vor Bargeld die gängige Zahlungsmethode sei. Lücking machte deutlich, dass der Antrag „absoluter Blödsinn“ sei und die Einführung von Bitcoin in Bochum nicht in Betracht komme.
Am 10. Oktober 2024 wurde der Antrag letztlich von allen Parteien außer dem Bündnis Deutschland abgelehnt. Somit bleibt Bochum vorerst ohne das ehrgeizige Projekt, zur ersten „Bitcoin City“ Deutschlands zu werden.
Bitcoin in der Stadtpolitik: Herausforderungen und Chancen
Der Vorschlag, eine Stadt zu einer „Bitcoin City“ zu machen, ist nicht neu. Städte wie Miami und Länder wie El Salvador haben bereits Schritte unternommen, Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel zu integrieren. Allerdings stehen solche Projekte oft vor erheblichen Herausforderungen, vor allem in Bezug auf technologische Infrastruktur, Steuerpolitik und Bildung in Bezug auf Bitcoin. Befürworter argumentieren jedoch, dass Kryptowährungen langfristig wirtschaftliches Wachstum und technologische Innovation fördern könnten.