Tether, der führende Herausgeber von Stablecoins, plant erstmals eine vollständige Prüfung seiner Reserven durch eine der „Big Four“ Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, das Vertrauen in den USDT-Token zu stärken. Das geht aus einer Meldung von Reuters hervor.
Stablecoins wie USDT sind Kryptowährungen, die an den Wert traditioneller Währungen, meist den US-Dollar, gekoppelt sind. Sie dienen als stabile Brücke zwischen volatilen Kryptowährungen und Fiat-Währungen. Ein vollständiges Audit würde bestätigen, dass jeder ausgegebene USDT-Token tatsächlich durch entsprechende Reserven gedeckt ist. Bisher veröffentlichte Tether nur Quartalsberichte, jedoch ohne umfassende unabhängige Prüfung.
In der Vergangenheit stand Tether wegen mangelnder Transparenz in der Kritik. Im Jahr 2021 wurde das Unternehmen von der US-amerikanischen Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zu einer Geldstrafe von 41 Millionen US-Dollar verurteilt, da es falsche Angaben über die Deckung seiner Reserven gemacht hatte. Kritiker fordern seit langem eine unabhängige Prüfung, um die tatsächliche Deckung der ausgegebenen Tokens zu bestätigen.
Im März 2025 gab Tether die Ernennung von Simon McWilliams zum neuen Chief Financial Officer bekannt. McWilliams verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Leitung von Investmentmanagementfirmen durch anspruchsvolle Prüfungen. Seine Hauptaufgabe wird es sein, Tether auf das geplante Audit vorzubereiten und die Transparenz des Unternehmens zu erhöhen.
Die Entscheidung, eine der „Big Four“ Wirtschaftsprüfungsgesellschaften mit dem Audit zu beauftragen, wird als bedeutender Schritt hin zu mehr Transparenz und Vertrauen in den Kryptowährungsmarkt angesehen. Ein erfolgreich abgeschlossenes Audit könnte nicht nur das Vertrauen der Investoren stärken, sondern auch als Vorbild für andere Unternehmen in der Branche dienen.