US-Regierungs-Wallet nach $20 Mio. Hack teilweise recovered

Nach einem Hackerangriff auf eine Wallet der US-Regierung, die digitale Vermögenswerte aus dem Bitfinex-Hack 2016 enthält, kehrten 19 Millionen US-Dollar der entwendeten 20 Millionen überraschend zurück.
  • Ein Hacker entwendete etwa 20 Millionen US-Dollar aus einer Wallet der US-Regierung, die mit Vermögenswerten aus dem Bitfinex-Hack 2016 verknüpft war, und gab überraschend 19 Millionen US-Dollar zurück.
  • Der Angriff wirft Sicherheitsfragen bei US-Behörden auf, da die Wallet zuvor inaktiv war und nun aufgrund verdächtiger Transaktionen aufgefallen ist. Es wird spekuliert, ob die Rückgabe der Gelder auf Furcht vor Verfolgung zurückzuführen ist.
  • Der Hacker-Angriff betraf beschlagnahmte Vermögenswerte der US-Regierung, die ursprünglich aus dem berüchtigten Bitfinex-Hack von 2016 stammen.

Ursprung der kompromittierten Wallet: Die Bitfinex-Affäre

Ein Hacker-Angriff auf eine US-regierungseigene Krypto-Wallet führte kürzlich zu einem Diebstahl von rund 20 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen. Überraschend wurde ein Großteil der gestohlenen Gelder – etwa 19 Millionen US-Dollar – nur einen Tag nach dem Angriff zurücküberwiesen, was Spekulationen über die Beweggründe des Hackers auslöste.

Die betroffene Wallet enthielt Vermögenswerte, die aus einem der größten Hacks in der Geschichte der Kryptowährungen stammen: dem Bitfinex-Hack von 2016. Bei diesem Vorfall wurden über 119.000 Bitcoin gestohlen, die inzwischen Milliarden wert sind. US-Behörden hatten diese Gelder nach der Verhaftung von Ilya Lichtenstein und seiner Frau Heather Morgan im Jahr 2022 beschlagnahmt. Das Ehepaar wurde wegen Geldwäsche verurteilt, wobei sich Morgan kooperativ zeigte, während Lichtenstein voraussichtlich eine fünfjährige Haftstrafe erwartet.

Der Angriff: Auffällige Transfers und Rückgabe der Mittel

Das US-gesteuerte Wallet, das seit rund acht Monaten inaktiv war, zeigte am 24. Oktober plötzlich eine Reihe ungewöhnlicher Transaktionen. Ein Analyst bemerkte, dass große Summen an Ethereum (ETH) und Stablecoins wie USDC und aUSDC an eine neue Adresse überwiesen wurden, die erst kurz zuvor erstellt worden war. Etwa 13,7 Millionen aUSDC und weitere 446.000 US-Dollar in Ethereum wurden von einer DeFi-Plattform abgezogen, auf der die Regierung die beschlagnahmten Vermögenswerte verwahrte.

Ungewöhnlich ist, dass der Hacker die meisten dieser Mittel binnen eines Tages zurückzahlte. Die Transaktionen werfen Fragen auf, da unklar ist, ob die Rückgabe aus Furcht vor der Rückverfolgung erfolgte oder ob die US-Regierung den Hackern anbot, einen Teil der Kryptowährungen zu behalten und dafür Straffreiheit zu garantieren. Derartige Umstände in Kombination mit der unübersichtlichen Verwaltung der beschlagnahmten Vermögenswerte könnten dazu führen, dass US-Behörden ihre Sicherheitsprotokolle überarbeiten.

Die Untersuchung durch Arkham Intelligence zeigte, dass der Hacker möglicherweise komplexe Techniken nutzte, um die Gelder zu waschen, darunter auch Transfers über kleinere, oft mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung stehende Wallets. Die Wallet blieb dennoch nach der Rückgabe um 1,2 Millionen US-Dollar erleichtert, was vor allem bei US-Behörden wie dem Justizministerium Fragen zur internen Sicherheit aufwirft. Die US Marshals, die offiziell für die Verwaltung beschlagnahmter Vermögenswerte zuständig sind, haben sich bislang nicht zu dem Vorfall geäußert.

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Vincent Bruns

Vincent Bruns ist der Gründer von Krypto Online. Er hat bereits für mehrere Krypto- und Finanzportale wie Bitcoin2Go und Finanzwissen.de als Autor und Social Media Manager gearbeitet und konnte seine Begeisterung über Kryptowährungen zum Beruf machen. Krypto Online hat er im Juli 2020 gegründet. Zu Beginn gab es nur den Instagram-Kanal. Mittlerweile ist Krypto Online auf allen großen sozialen Medien und im Web vertreten.