Zentralbank in Kambodscha öffnet Tür für Stablecoins

Die Nationalbank von Kambodscha erlaubt erstmals die Nutzung von Stablecoins wie USD Coin (USDC) und Tether (USDT). Während klassische Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum weiterhin strikt verboten bleiben, dürfen Banken und Zahlungsdienstleister Stablecoins für Finanzdienstleistungen verwenden.

Die Nationalbank von Kambodscha (NBC) hat ihre strikten Regeln zu Kryptowährungen leicht gelockert. Ab sofort dürfen Banken und Zahlungsdienstleister Stablecoins nutzen, die durch Fiat-Währungen gedeckt sind. Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder andere unbesicherte Token bleiben jedoch weiterhin illegal.

Mit diesen neuen Krypto-Regulierungen verfolgt Kambodscha das Ziel, die Risiken von Kryptowährungen zu minimieren, gleichzeitig aber den Weg für digitale Finanztechnologien zu öffnen. Stablecoins wie USD Coin (USDC) und Tether (USDT) dürfen nun offiziell angeboten und genutzt werden, solange sie den Anforderungen der Zentralbank entsprechen.

Stablecoins als Ausnahme vom Verbot

Seit 2017 gelten in Kambodscha strenge Gesetze, die jede Nutzung von Kryptowährungen untersagen. Die Regierung befürchtete, dass digitale Währungen illegale Aktivitäten wie Geldwäsche und Betrug fördern könnten. Zudem führte die hohe Volatilität vieler Kryptowährungen zu Skepsis.

Mit den neuen Regeln erlaubt die NBC nun erstmals die Nutzung sogenannter Kategorie-1-Krypto-Assets. Darunter fallen Stablecoins, die direkt an Fiat-Währungen wie den US-Dollar gebunden sind. Diese Coins gelten als weniger volatil und sind deshalb für Finanzinstitutionen sicherer.

Neue Möglichkeiten für Banken und Unternehmen

Laut der NBC dürfen Banken und Zahlungsdienstleister Stablecoins für verschiedene Dienste nutzen. Dazu gehört die Umwandlung von Stablecoins in Fiat-Währungen und umgekehrt sowie die Verwahrung von Stablecoins für Kunden. Auch Transaktionen zwischen Stablecoin-Konten können angeboten werden.

Jede Institution, die solche Dienstleistungen anbieten möchte, muss jedoch zuvor eine Lizenz der Zentralbank beantragen. Die Regierung legt dabei großen Wert auf Sicherheit und Transparenz. Banken und Zahlungsunternehmen dürfen die Stablecoins ihrer Kunden nicht für eigene Zwecke einsetzen.

Kryptowährungen bleiben problematisch

Die NBC macht deutlich, dass diese Lockerung nicht als allgemeine Öffnung für Kryptowährungen zu verstehen ist. Bitcoin, Ethereum und andere ungesicherte Tokens bleiben strikt verboten. Die Regierung sieht in diesen Währungen weiterhin ein hohes Risiko.

Erst im Dezember hat Kambodscha 16 internationale Krypto-Börsen wie Binance, Coinbase und OKX gesperrt. Diese Plattformen konnten die notwendigen Lizenzen der Wertpapieraufsichtsbehörde nicht erhalten. Der Zugang zu internationalen Kryptomärkten ist für Nutzer in Kambodscha damit stark eingeschränkt.

Warum Stablecoins jetzt erlaubt sind

Die Entscheidung, Stablecoins zuzulassen, könnte mit den langfristigen Plänen der kambodschanischen Regierung zusammenhängen. Gouverneurin Chea Serey erklärte im Mai, dass digitale Währungen dazu beitragen könnten, den kambodschanischen Riel zu stärken und die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.

Mit der Entwicklung einer eigenen digitalen Zentralbankwährung (CBDC) könnte Kambodscha einen Weg einschlagen, der Ähnlichkeiten mit Ländern wie China oder den Vereinigten Arabischen Emiraten aufweist. Die Öffnung für Stablecoins könnte ein erster Schritt in diese Richtung sein.

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Vincent Bruns

Vincent Bruns ist der Gründer von Krypto Online. Er hat bereits für mehrere Krypto- und Finanzportale wie Bitcoin2Go und Finanzwissen.de als Autor und Social Media Manager gearbeitet und konnte seine Begeisterung über Kryptowährungen zum Beruf machen. Krypto Online hat er im Juli 2020 gegründet. Zu Beginn gab es nur den Instagram-Kanal. Mittlerweile ist Krypto Online auf allen großen sozialen Medien und im Web vertreten.