Der Genesis-Block ist der erste Block der Bitcoin-Blockchain. Oft wird er deshalb auch als „Block 0“ bezeichnet, weil er sich auch nicht auf einen anderen Block bezieht. Er wurde von Satoshi Nakamoto selbst geschürft. Das geschah am 03. Januar 2009.
Das Wichtigste zusammengefasst:
💡 Der Genesis-Block ist der allererste Block in der Blockchain von Bitcoin und ist damit der einzige Block ohne Vorgänger.
💡 Er enthält in seinem Datenfeld eine Schlagzeile der Times von diesem Tag.
💡 Die 50 im Block enthaltenen Bitcoin können nie bewegt oder ausgegeben werden.
Über zwei Monate liegen zwischen der ersten Veröffentlichung des Konzepts in Form des Bitcoin-Whitepapers (31.10.2008) und der tatsächlichen Implementierung von Bitcoin. Die dazwischen liegende Zeit hat Satoshi Nakamoto wohl gebraucht, um verschiedene Tests laufen zu lassen. Viele Experten sind sich heute sicher, dass Nakamoto vor dem Bitcoin-Netzwerk mehrere andere Testversionen des Netzwerkes ausprobiert und beobachtet hat, um jeweils deren Funktionalität und Robustheit zu prüfen und gegebenenfalls Fehler auszubessern.
Beim Schürfen des ersten Blocks der finalen Blockchain hatte Satoshi dann natürlich überhaupt keine Konkurrenz durch andere Miner, wie wir sie von heute kennen. Er konnte den Block daher mit dem Prozessor eines ganz normalen Computers minen. Der 03. Januar 2009 gilt daher auch als Geburtstag von Bitcoin und wird neben dem Bitcoin Pizza Day am 22. März als einer der wichtigsten Jubiläen jedes Jahr von der Community gefeiert.
Der Genesis-Block enthält eine Blockbelohnung von 50 Bitcoin. Diese können aber aufgrund eines speziellen eingebetteten Codes nicht ausgegeben werden. Sie sind „unspendable“. Das liegt an der ungültigen Struktur der Transaktionsausgabe. Sie macht es unmöglich, dass diese Bitcoins jemals bewegt oder ausgegeben werden.
Im Block befindet sich eine Nachricht in Form einer Schlagzeile, die von Nakamoto dort eingefügt wurde: „The Times 03/Jan/2009 Chancellor on brink of second bailout for banks“.
Genesis Block Erklärung, Bedeutung und Mempool
Technisch gesehen hat der Genesis Block die Blockhöhe 0, was bedeutet, dass er der allererste Block der Blockchain ist. Der Hash des Genesis Blocks lautet 000000000019d6689c085ae165831e934ff763ae46a2a6c172b3f1b60a8ce26f
. Dieser Hash ist einzigartig und dient als Referenz für den Ursprung der Blockchain.
Hier kannst du dir den Genesis Block im Mempool anschauen.
Ein besonderes Merkmal des Genesis Blocks ist die Coinbase-Transaktion. Diese erste Transaktion in einem Block belohnt den Miner mit neuen Bitcoin. In der Coinbase-Transaktion des Genesis Blocks ist der Text „The Times 03/Jan/2009 Chancellor on brink of second bailout for banks“ enthalten. Diese Nachricht verweist auf einen Zeitungsartikel und zeigt eine kritische Haltung gegenüber dem traditionellen Finanzsystem.
Im Gegensatz zu anderen Blöcken, die einen Verweis auf den vorherigen Block enthalten, hat der Genesis Block keine Vorgänger-Referenz, da er der erste Block ist. Die 50 Bitcoin, die als Belohnung für den Genesis Block erzeugt wurden, können technisch nicht ausgegeben werden. Dies liegt daran, dass die Coinbase-Transaktion des Genesis Blocks anders behandelt wird als bei anderen Blöcken.
Der Genesis Block ist fest in die Bitcoin-Software einprogrammiert, was bedeutet, dass er nicht wie andere Blöcke durch das Netzwerk verifiziert werden muss. Dieser Block markiert den Beginn des Bitcoin-Netzwerks und die Einführung der Blockchain-Technologie. Er symbolisiert die Schaffung eines dezentralen Währungssystems und hat eine historische Bedeutung für die Krypto-Community.
Genesis Block Nachricht aus „The Times“
„Chancellor on brink of second bailout for banks“: Das ist die Überschrift eines Artikels aus der britischen Zeitung „The Times“, der am 03. Januar 2009 veröffentlicht wurde.
Im The Times Artikel wurde über den damaligen britischen Finanzminister gesprochen, der sich dazu gezwungen sah, ein zweites Rettungspaket für Banken zu schnüren.
Laut Artikel wird er sich bald entscheiden müssen, ob er weitere Milliarden in die Wirtschaft pumpt, um den Kreditfluss nicht noch weiter zu gefährden. Im Artikel heißt es weiter, dass die Minister vorhaben, die Banken am Leben zu erhalten, ihnen also das Weiterexistieren und -funktionieren zu ermöglichen. Dafür bräuchten die Banken aber jede Menge finanzielle Hilfe. Formal plane das Finanzministerium sich auf staatlich gestützte Bürgschaften zu konzentrieren, um die private Finanzierung zu fördern. Es seien aber noch andere Optionen wie weitere aus Steuergeldern finanzierte Finanzspritzen denkbar.
The Times, für die übrigens die Schriftart „Times New Roman“ entwickelt wurde, ist eine britische Tageszeitung, die traditionell eher konservative Werte vertritt. Die Leserschaft von „The Times“ besteht überwiegend aus gebildeten und wohlhabenden Personen. Viele ihrer Leser sind berufstätige Fachkräfte, Manager, Unternehmer und Akademiker.
Geographisch gesehen wohnen die meisten Leser in den südlichen Ballungsgebieten Großbritanniens, vor allem London. Das war neben den Zeitstempeln aus Satoshi Nakamotos E-Mails einer der Hauptgründe dafür, dass viele der Menschen, die Satoshi gesucht haben, ihn in London verortet haben. Denn wenn die Times vorrangig von Menschen in London gelesen wird und diese Schlagzeile noch am selben Tag wenige Stunden nach Veröffentlichung in den Genesis Block eingebettet wurde, liegt es nahe, dass sich Satoshi zu dem Zeitpunkt in London aufgehalten hat.
Schlussfolgerung auf Satoshis politische Ansichten
Viele Bitcoin-Enthusiasten interpretieren die Einfügung der Schlagzeile als Kritik am traditionellen Finanzsystem und der Aktionen der Staaten, um Banken zu retten. In der Vorstellung der Community steht Satoshi diesen staatlichen Eingriffen sehr kritisch gegenüber.
Diese Banken-Bailouts werden sehr häufig mit Steuergeldern finanziert. Die breite Bevölkerung kommt also für die Fehler und schlechte Geschäftsführung der Banken auf. Gewinne behalten sich die Banken ein, aber Verluste werden sozialisiert und auf dem Rücken der Gemeinschaft getragen.
So werden ineffiziente Banken unter schlechter Führung künstlich am Leben gehalten, die unter normalen kapitalistischen Bedingungen wegen desaströser Geschäftspraktiken Bankrott anmelden und untergehen würden. Den meisten Menschen missfällt, dass Großkonzerne in Krisenzeiten wohlwollende Sonderbehandlungen erhalten, während normale Bürger und kleine familiengeführte Unternehmen allein gelassen werden.
Zentralisierte Institutionen wie Zentralbanken bündeln viel Macht unter wenigen Leuten und neigen dazu, die Interessen großer Banken vor die Interessen der breiten Bevölkerung zu stellen. Zentralbanken sind niemandem Rechenschaft schuldig. Sie treffen Entscheidungen hinter verschlossenen Türen, ohne diejenigen einzubeziehen, die von diesen Entscheidungen unmittelbar betroffen sind.
Das birgt das Risiko von Korruption und Machtmissbrauch. Und da sie von niemandem kontrolliert werden, kann auch niemand überprüfen, ob sie ihre Macht vielleicht nur zu Gunsten von einflussreichen Interessengruppen wie Banken einsetzen.
Heute glauben viele Enthusiasten, dass sich Satoshi von zentralisierten Finanzsystemen, in denen wenige Menschen die ganze Macht besitzen, abwenden wollte. Bitcoin habe er als eine dezentrale Alternative geschaffen, die frei, unbefangen und nicht manipulierbar ist.
Fazit zum Bitcoin Genesis Block
Der Genesis-Block dient heute vor allem als Symbol für den Startpunkt des Bitcoin-Netzwerks und damit der ersten dezentralen Kryptowährung. Die im Block eingebettete Nachricht verweist auf die Finanzkrise 2008 und die damit verbundenen staatlichen Rettungsaktionen.
Viele Bitcoiner sind heute der Ansicht, dass Satoshi damit unterstreichen wollte, dass eine dezentrale unabhängige Währung nötig ist, die weder von Regierungen noch Banken kontrolliert und missbraucht werden kann.
Mit dem Zitat der Schlagzeile soll Nakamoto seine libertäre Haltung verdeutlicht und das undurchsichtige Netz der traditionellen Finanzakteure kritisiert haben. Er hat Bitcoin als dezentrales elektronisches Zahlungssystem geschaffen, dass von niemandem beaufsichtigt oder verboten werden kann. Menschen sollen sich ohne Zustimmung von Banken oder Regierungen jederzeit und überall hin Geld senden können. Das war Satoshis Traum und der Ausgangspunkt einer ganzen Bewegung. Der Genesis-Block markiert den Anfang dieser Bewegung.
Damit erinnert er an die Anfänge von Bitcoin und die Vision von dezentraler, finanzieller Souveränität und Unabhängigkeit. Dem Genesis-Block wohnt eine Strahlkraft von hoher kultureller, fast historischer Bedeutung inne. Er ist fester Bestandteil der Geschichte des Internets und der digitalen Revolution, vergleichbar mit den allerersten Websites.
Häufige Fragen (FAQ) zum Bitcoin Genesis Block
In diesem Abschnitt beantworten wir die wichtigsten und häufigsten Fragen zum Bitcoin Genesis Block.
Der Genesis-Block, auch Block 0 genannt, ist der erste Block der Bitcoin Blockchain und wurde am 03. Januar 2009 von Satoshi Nakamoto erstellt. Damit markiert er die Geburtsstunde des Netzwerks.
Die 50 Bitcoin, die als Blockbelohnung im Block 0 generiert wurden, können technisch gesehen nicht ausgegeben werden, da sie keine Vorgängertransaktionen haben und somit keinen rückverfolgbaren Ursprung.
Er hat als erster Block der Geschichte Bitcoins eine starke Symbolkraft. Aufgrund der eingebetteten Nachricht ist er außerdem Ursprung für viele Diskussionen über die Beweggründe Nakamotos, der Entstehungsgeschichte Bitcoins und der Philosophie hinter Digitalwährungen.